Sehen wir wirklich alles so negativ?
Vielleicht täusche ich mich, aber gefühlt sehen wir Deutschen zuerst das Negative und verdecken somit das Positive. Das gilt auch für Pflanzennamen: Rosmarinweide, Stinkender Nieswurz, Fleischbeere oder der hier vorgestellte immergrüne Himmelsbambus.
Seien Sie ehrlich mit sich selbst: auch Sie haben zuerst an Bambus gedacht, richtig? Und wofür steht Bambus? Er wuchert, macht unendliche Ausläufer, wird riesig, und kann nicht gebändigt werden! Dabei sind das nur Vorurteile für eine ganz fantastische Pflanze und gilt auch nur für ganz wenige Arten.
Woher kommt der Name
Zurück zum Himmelsbambus. Dieser ist mit dem Bambus weder verwandt noch verschwägert. Der Name Bambus erklärt, dass die Pflanze ähnlich wie der Bambus keine Seitenverzweigung besitzt.
Der „Vorname" Himmels- oder Heiliger Bambus steht dafür, dass es sich um eine „Glückspflanze“ handelt. Ein Unglück soll sich mit den Zweigen der Nandina ins Gute wenden oder vor Unheil schützen; zumindest glauben dies die Japaner. Daher wird er gerne an Tempeln oder an Häuser gepflanzt und Zweige bei Geburtstag, Hochzeit oder Krankheit verschenkt.
Wie winterhart ist der Himmelsbambus
Beheimatet ist die Art in ganz Ostasien. Dort ist Sie vor allem in den Wäldern zu finden. Bei uns in Deutschland gilt dieser Gartenschatz als nur bedingt winterhart. Sie wird in die Winterhärtezone 8a (bis - 12°C) angesiedelt. Das bedeutet, dass die Pflanze in einem harten Winter Probleme bekommen kann. Das haben auch wir beobachtet, allerdings erholen sich die Pflanzen häufig innerhalb eines Jahres. Daher empfehlen wir den Himmelsbambus an einen etwas geschützteren Standort zu setzen: z.B. in der Nähe von Wänden, neben Gehölzen, oder in raumähnlichen Gärten, die durch Hecken geschützt sind. Der Boden sollte luftig und humushaltig sein. Er wächst an halbschattigen wie auch an sehr sonnigen Standorten.
Verträgt der Himmelsbambus auch heiße Standorte?
Der Himmelsbambus verträgt tatsächlich sehr warme Standorte und auch ein trockener Sommer scheint eingewachsenen Pflanzen nichts auszumachen. Somit gehört er zu den „Zukunftspflanzen“, denn trockene heiße Sommer werden vielleicht bald die Regel sein.
Die Vielfalt ist enorm. Die reine Art wird ca. 200 cm hoch. Diese zeichnet sich durch eine weiße Rispenblüte im Juni und Juli aus. Später im Herbst, zeigen sich an diesen Rispen leuchtend rote Beeren. Erstaunlicherweise bleiben die Beeren den ganzen Winter über haften, häufig sogar bis zur neuen Blüte im Juni.
Blüte und Frucht gleichzeitig – das gibt es wirklich nur bei dem Himmelsbambus!
Neue Zwergsorten
Attraktiv sind auch die schwachwüchsigen Auslesen. Diese blühen und fruchten nur sehr selten. Viel spannender ist hier das wunderbare Laub. Sorten wie OBSESSED ('Seika') ® färben ihre Blätter den Sommer über in ein leuchtendes Rot, während die Sorte BLUSH PINK ('Aka') ® ihre Blätter zum Winter in ein fantastisches leuchtendes Rot färbt.
Eine genaue Sortenbeschreibung finden Sie hier
Die Sortenvielfalt bei den kompakten Sorten ist enorm. So gibt es gelbfruchtige, gelblaubige oder weißgrün-panaschierte Sorten. Im Pflanzenhof führen wir das ganze Jahr hindurch zahlreiche Himmelsbambus – vorbeischauen lohnt sich zu jeder Jahreszeit!